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  • Wasserwacht

    Wasserburg a. Inn

Chronik

Die Ortsgruppe Wasserburg a. Inn konnte am 20.Mai 2007 ihr 60jähriges Gründungsjubiläum feiern. Bis zur Landkreisreform 1972 war die Wasserwacht Wasserburg eine eigene Abteilung des Altlandkreises Wasserburg und ist seit 1972 als Ortsgruppe im Kreisverband Rosenheim gemeinnützig tätig.

Wie alles begann:

Es ist weithin in Vergessenheit geraten, das die meisten karitativen und gemeinnützigen Organisationen nach dem Kriege deshalb neu gegründet werden musste, weil während des Dritten Reiches alle Vereine gleichgeschaltet, faktisch also verboten waren. So wurde auch die Wasserwacht-Ortsgruppe Wasserburg a. Inn, neben Bergwacht und Bereitschaft eine der Säulen des Roten Kreuzes im Jahre 1947 neu gegründet. Nicht ganz geklärt sind die Umstände, unter denen zu Beginn der Rettungsdienst versehen werden musste und selbstverständlich war das Engagement der ersten „Wasserwachtsriege“ auch nicht in einer Zeit, in der die meisten Menschen eher damit beschäftigt waren, die Kriegsfolgen zu beseitigen. Buch zu führen über Aktivitäten und Einsätze schien man damals nicht, aber mit der Kontoeröffnung durch den Kreisstellenleiter des Roten Kreuzes, Dr. Rudolf Heßler, für die örtliche Wasserwacht bei der Kreis- und Stadtsparkasse Wasserburg a. Inn am 24. Juni 1947 kann doch der früheste Vermerk einer wasserwachtlichen Existenz registriert werden, obwohl man getrost annehmen darf, daß die Ausbildung wahrscheinlich schon früher begonnen hatte.

Helfen in Not, ist unser Gebot

Hanns Landstorfer, als Obmann und Hans Egglseder, als sein Stellvertreter begannen 1947 ein sich lohnendes Werk, betrachtet man die personelle und technische Situation im Jahre 1997. Die Ausrüstung war so kurz nach dem Krieg als recht ärmlich zu bezeichnen. Auf dem Badesee in Penzing war man erst einmal mit dem Boot des Besitzers der Badeanstalt unterwegs, und auch als man 1954 den Dienst am Soyener See übernahm, bestand das gesamte Rettungsgerät aus nicht mehr als einem Paar Flossen und einer Trillerpfeife. Der Rest war und blieb lange Zeit Idealismus. Erst als es 1959 gelang, zum Beispiel über Faschingsbälle, die karge Kasse etwas aufzubessern, konnte man an die Verbesserung der Ausrüstung denken. 1961 wurde schon das erste Tauchgerät angeschafft. 1967 half man den Griesstättern nach einem Badeunfall am Kettenhamer Weiher, ihre Wasserwacht aufzubauen, 1970 war man in Rott a. Inn an der Arge am Werk. Zusammen mit den Hochstättern in der Ortsgruppe Rott vereint, bildeten die drei Orte zusammen übrigens den Patenverein für die neue Fahne, an die damals wohl keiner der Beteiligten auch nur im Traume gedacht hätte.

Die nächsten Jahre ging es dann weiter aufwärts. Boote, Fahrzeuge, und andere Ausrüstungsgegenstände wurden angeschafft und immer intensiver genutzt. Mit der Beteiligung an der Schnelleinsatzgruppe (SEG) waren 1977 ohnehin Weichen gestellt worden. Die SEG-Gruppe deckt als dritte Gruppe neben Rosenheim und Aibling den nördlichen Landkreis Rosenheim ab. Neben einer selbständigen Tauchgruppe verfügt die SEG Wasserburg über 10 Meldeempfänger, 1 Schlauchboot sowie 1 Motorrettungsboot.

In gegenseitigem Verbund half und hilft seither die Wasserburger Wasserwacht auch bei anderen Einsätzen wie Bergungen, Suchaktionen oder wenn bei Hochwasser Not am Mann ist.

Nachdem bisher immer stark gebrauchte Fahrzeuge benutzt wurden, erfüllte sich 1994 der Traum vom eigenen neuen Fahrzeug. Der Mercedes-Kombi wurde zusätzlich mit einer Seilwinde ausgestattet und ist somit auch im schwierigen Gelände einsatzbereit. Durch die Beschaffung eines Eisrettungsschlitten für die Wachstation in Soyen Ende 1994 konnte wieder ein wesentlicher Beitrag zur allgemeinen Sicherheit geleistet werden.

Im Oktober 2000 konnte sich die Wasserwacht ein neues Alu Boot der Marke „Buster“ anschaffen. Dieses war nur über eine groß angelegte Spendenaktion möglich. Es beteiligten sich die umliegenden Gemeinden, Firmen und private Gönner der Wasserwacht. Allen Spendern gilt besonderer Dank. Diese waren dennoch sechs Jahre später wieder gefordert. Das nunmehr 12 Jahre alte Einsatzfahrzeug, deutlich durch die vielen, teils anstrengenden Einsätze gezeichnet, verlangte dringend nach einem Ersatz.

Die Wahl fiel schnell auf einen Mercedes Sprinter, da man mit dieser Marke gute Erfahrung gemacht hatte. Nachdem die Liste mit den Sondereinbauten, wie zum Beispiel einem Bootsschlitten für das Schlauchboot auf dem Dach, seitliche Arbeitsscheinwerfer sowie dem notwendigen Allradantrieb, beschlossen war, konnte das Fahrzeug Mitte 2006 bestellt werden.

Nach fast einem Jahr Liefer- und Ausbauzeit kam es rechtzeitig zum 60jährigen Gründungsjubiläum am 20.05.2007, bei dem es gleich festlich geweiht wurde. Angespornt durch das neue Fahrzeug, ging man nun mit neuem Tatendrang an alte wie auch neue Aufgaben heran. Zu diesen zählt mit Sicherheit der Einsatz im neu aufgestellten Hochwasserzug Inn – Mangfall, der bei Großschadensereignissen vor allem im, aber auch außerhalb des Landkreises zum Einsatz kommt. Ihre Tatkraft stellte die Ortsgruppe 2009 beim Bürgerspiel, einem all zehnjährlich aufgeführtem Freilufttheater vor der Kulisse der Wasserburger Altstadt, wieder einmal unter Beweis, bei dem die Wasserwacht mit Wasserettern und dem eigenen Rettungsboot die Sicherheitsabstellung während der Spielszenen am Inn und dem seit langem wieder zusammengestellten Salz Zug durchführte.

Seit der Badesaison 2014 ist die Ortsgruppe Wasserburg auch wieder in der neu errichteten Wachhütte am Penzinger See in der Gemeinde Babensham vertreten. Seitdem verrichten die Ehrenamtlichen in den Sommermonaten bei schönem Wetter jeweils samstags, sonntags und feiertags den Wachdienst „in der Heimat“, an dem beliebten Badesee. Neben der Soforthilfe bei Ertrinkungs- oder anderen Unfällen werden hier auch kleinere Erste Hilfe Leistungen erbracht und Aufgaben des Naturschutzes übernommen.